Costa Rica

Datum: Montag, 4. März 2019, Position: Manuel Antonio, Costa Rica, Stimmung: Top!!

Kurzes Vergnügen in Costa Rica

Leider wolkenverhangen: Vulkan Arenal
Leider wolkenverhangen: Vulkan Arenal

Weiter geht’s, Ihr Lieben, Schönen und Guten, mit Land Nr. 7: Costa Rica!


Ich schicke voraus, daß wir wegen unseres Fluges nach Bogota schon ein bißchen in Eile waren, und deshalb mehr oder weniger durch Costa Rica durchgefahren sind. Genau deshalb können wir aber auch sagen, wie schön dieses Land ist. Denn wir sind fast einmal quer durch. Ok, an der Karibikküste waren wir nicht. Dort soll es ebenso schön sein. Sagen Anna und Manuel von Go Panam, die dort waren. Karibikflair! 


Vom Regenwald mit Nebel und Regen über den Lake Arenal, an dem Europäer gern seßhaft werden bis zum Manuel Antonio National Park am Pazifik. Rundherum schön! Exotische Blumen überall. Blühende Bäume in Orange, Gelb und Rot. Gigantische Blätter und Büsche von verschiedenen Strelitzienarte. Riesenfarne. Orchideenwälder an den Bäumen. Für Sportliebhaber ist CR das Land zum Raften, Wandern, Reiten und Fahrrad fahren. Früchte über Früchte. Gestern einen frischen Sternfruchtsaft gehabt. Yummi. Es gibt alles in CR. Ziplines, Bungeejumping, Forest Trains, den aktiven Vulkan Arenal, den wir leider wegen der Wolken nicht sehen konnten und wundervolle Strände. Die Eintrittspreise sind gesalzen und alles ist mehr oder weniger auf amerikanische Touristen mit Geld ausgerichtet. Auch die Preise für Lebensmittel und Unterkünfte sind teurer als in den Ländern vorher. Die Währung heißt Cordoba, aber es kann gerne in Dollar gezahlt werden.


Unser erstes Ziel war Liberia. Ein nettes kleines Örtchen mit einem noch netteren kleinen Hostal, dass nahe des Hauptplatzes war. Da wurde uns was dort was geboten: Ein Rodeo und ein Reiterspektakel der verrückten Art. Die Pferde, hübsch zurecht gemacht, klackerten die Straße entlang und führten ein Ballett auf. Während der Dämmerung wurde eine Siegesrunde um den Platz getänzelt. Hunderte von Pferden mit ihren aufgebrezelten ReiterInnen stolzierten durch den Ort. Die Stadt glich einem Jahrmarkt.


Dort trafen wir auch den hiesigen Biker names Wilbert aus San Jose, der auch eine 1200 GS fährt. Unter Kumpels. Gleich wurden wir zu Bier und Schnaps eingeladen. Das woher und wohin wurde wie immer ausgetauscht sowie die gefahrenen Kilometer. Männerding?


Unser Host bot uns noch Tortillas mit Käse an, die ich verschlang. Denn es wird viel Fleisch gegessen, neben wie schon gesagt, Reis und Bohnen. Und viel Fleisch ist nicht mein Ding. Bald ging es zu Bett.


Am nächsten Tag war der Arenalsee als Ziel anvisiert. Da es sehr bewölkt war, konnten wir leider den aktiven Vulkan nicht erspähen. Nachts soll man ihn rot leuchten sehen. Es gibt Weißbier, Sauerkraut und Bratwurst, vegane Restaurants. Die Landschaft erinnert manchmal an die Schweiz. Das Klima einfach angehm da oben. Nur die Vegetation läßt uns wissen, daß wir in PR weilen. Zu 2/3 umquerten wir den herrlich in die Landschaft drapierten See bis wir nach La Fortuna kamen, in dem wir uns ein günstiges Hostal suchten. Ein sehr touristischer Ort, an dem man allerlei Touren buchen kann. Am Nachmittag unseres Eintreffens gab es ein Gratiskonzert mit Jahrmarkt und Essensständen auf dem Rodeogelände. Bis es zu Schütten anfing, hatten wir viel Freude bei Musik!


Auch am nächsten Morgen regnete es. Aufrödeln und losfahren bei Regen ist immer doof. Die schöne und kurvige Höhenstraße war im Nebel. Das machte es für Toshi nicht gerade einfach. Leider sahen wir Nix und Nada von der wohl traumhaften Landschaft drum herum. Völlig in Regenzeug eingepackt, ging es runter bis auf die Pazifikstraße 34. Die Temperatur ging dafür in rasantem Tempo rauf. Unter meinem Poncho schien es 70°C zu haben. Saunatemperaturen. Zu Mittag hatten wir Fisch am Meer. Eine erfrischende Brise umschmeichelte uns. Ich wäre am liebsten für immer dort geblieben.


Aber ok. Geht ja nicht. Auf dem Weg trafen wir zum einen einen Fahrradfahrer aus England, den wir schon in Nicaragua getroffen hatten, und wechselten dieses Mal das Übliche aus. Andererseits trafen wir auf Carly und Lorelly, die ebenfalls GS Fahrer und Motorradreisende sind und aus San Isidro, Costa Rica stammen. Sie luden uns zu sich ein. Sie gehören dem Motorradclub der Lobos an, die von Mexico bis Panama aktiv sind. Sie helfen in allen Lebenslagen. Wir waren bis zum Blick auf die Landkarte sehr gewillt, die Einladung anzunehmen. Leider presste die Zeit doch so sehr, dass wir ihnen unter großem Bedauern absagten. Sie verstanden das zu unseren großen Glück. 


Wir trennten uns an der Straße, die zum Nationalpark Manuel Antonio führt, den wir uns zeitlich nicht leisten konnten. Er ist komplett rollstuhltauglich. Dieselbe Straße zeichnet sich durch Kehren, Kurven und Steigungen aus. Alle wissen mittlerweile wie abstoßend ich das finde. Also nach dem Morgen, dann noch ein so spannender Tagesabschluß. Die Dicke schnaufte sich den Berg hinauf. Ich leide immer so mit ihr mit, wenn sie sich irgendwo hochquälen muß. Und dann kommt der Verkehr fast zum Erliegen, weil sich ein Laster im Schneckentempo den Berg hoch zieht. Ich denke immer nur Kupplung!


Unten angekommen wird es schon dunkel. Wir brauchen noch ein Bett. Die Hotels kosten 170 Dollar aufwärts. Das ist weit außerhalb unseres Budgets. Das eine Hostal hat zwar ein Bett, aber kein Parken. Das Andere hat Parken, aber kein Bett. Wir schliefen für 20 Euro im Costa Linda, die Dicke für umme im Millenium. Am Morgen gab es gratis ein Frühstück für Toshi und Kaffee für mich.


Als wir weiter fuhren war der Plan bis zur Grenze von Panama zu kommen, um dort zu übernachten. Die Straße zog. War schön zu fahren. An einem Straßenrestaurant ein leckeres Mittagessen zu uns genommen. Putzig war, daß die junge Frau fragte, ob wir Anregungen oder Kritik für Sie hätten. Ob die Portionen perfekt, zu wenig oder zu viel wären? Es gab ein Gruß aus der Küche (Palmherzensalat) und ein Kokosnusspanacotta gratis zum Nachtisch für nicht mal 8 Dollar. Und das im Nirgendwo. Lecker!


Ehe wir uns versahen, fanden wir uns an der Grenze vor. Nach 1,5 Stunden und einem Schwätzchen mit den australischen Bikern, die wir im November auf dem Schiff von der Baja California zum Festland von Mexico getroffen hatten, befanden wir uns in Panama. Um 18:30 h erreichten wir in David das Hostal Bambuu mit Katzen, Hund und Waschbär. Sehr gechilllte Atmosphäre. Viele Deutsche hier. Zum Beispiel Fibo, ein deutscher Fahrradreisender, der schon seit 3 Jahren um die halbe Welt geradelt ist. Wenn ihr mal in David seid, zieht im Bambuu ein!


Bis später.

Eintrag erstellt am Mittwoch, 6. März 2019

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